SAPIENS PARA BELLUM – Porträt: Hélie Denoix de Saint Marc

 In Tacphilosophy

 

Hélie Denoix de Saint Marc  1922 – 2013

Ein Mann der viel gesehen hat richtet seine Worte an die Jugend. Hélie de Saint Marc war im Widerstandskampf gegen Nazi – Deutschland, überlebte ein KZ, kämpfte in der Fremdenlegion und putschte im Zuge des Algerien Kriegs 1961 gegen Charles de Gaulle.

Im Nachfolgenden haben wir einen Text aus dem Französischen übersetzt, den wir jedem Follower ans Herz legen wollen. Es ist das Vermächtnis von einem großen Mann – speziell an DICH gerichtet!

 


 

 

 QUE DIRE A UN JEUNE DE 20 ANS – Was ich einem 20 Jährigen sagen würde

 

Wenn du alles gewusst hast und auch das Gegenteil davon, wenn du viel gelebt hast und am Abend deines Lebens angekommen und verleitet bist nichts zu sagen, wissend dass der Schmerz jeder Generation ausreicht und dass Fragen, Erkundung und Zweifel ein Teil Vornehmheit der Existenz sind. Unterdessen möchte ich nicht ausweichen und meinem jungen Zuhörer würde ich, angelehnt an einen zeitgenössischen Autor, wie folgt antworten:

« Sei kein Gefangener deiner eigenen Wahrheit und versuche es nicht als selbstverständlich anzusehen, sondern lerne es zitternd als Mysterium zu erschließen. »

So würde ich meinem jungen Zuhörer sagen, dass wir in einer schweren Zeit leben in welcher die Grundlagen der sogenannten Moral und dem was man heute als Ethik bezeichnet, ständig im Wandel sind, insbesondere in den Domänen Leben zu geben, Leben zu manipulieren und Leben zu beenden. In diesen Domänen warten in den nächsten Dekaden schreckliche Fragen auf uns die einer Antwort bedürfen.

Ja wir leben in einer schweren Zeit in welcher systematischer Individualismus, Profit zu jedem Preis, Materialismus über die Geisteskraft obsiegen.

Ja wir leben in einer schweren Zeit in welcher die Fragen ständig von Rechten aber niemals von Pflichten handeln und nicht mehr erkannt wird, dass das Gewicht des Schicksals die Verantwortung ist.

Aber ich würde meinem jungen Zuhörer sagen, dass er trotz alledem an die Größe des Abenteuers der Menschheit glauben muss.
Du hast, bis zu deinem letzten Tage, bis zur letzten Stunde deine eigene Laste zu tragen.

Leben ist Kämpfen, das Handwerk eines Mannes ist rau. Die die leben sind diejenigen die kämpfen.

Du musst wissen,
nichts ist sicher,
nichts ist einfach,
nichts ist geschenkt,
nichts ist umsonst.

Alles muss erobert und alles muss verdient sein.
Wird nichts geopfert, wird nichts gewonnen.

So würde ich meinem jungen Zuhörer sagen, aus meiner bescheidenen Sicht – dass das Leben ein Geschenk Gottes ist und dass man jenseits dessen, was als Absurdität der Welt erscheint eine Bedeutung für unsere Existenz entdecken muss.

Ich würde ihm sagen, dass er durch Schwierigkeiten und Prüfungen, diese Großzügigkeit, diese Noblesse, diese wundersame und geheimnisvolle Schönheit, die überall auf der Welt verstreut ist, finden muss. Wir müssen jene Sterne entdecken, die uns dahin leiten, wo wir eingetaucht sind in die Dunkelheit der Nacht und in die heilige Welt unsichtbarer Dinge.

Ich würde ihm sagen, dass jeder Mann eine Ausnahme ist und seine eigene Würde hat und dass man diese Würde respektieren muss.

Ich würde ihm sagen, dass er trotz Allem und gegen Alles an sein Land und dessen Zukunft glauben muss.

Schließlich würde ich sagen, dass von allen Tugenden die Wichtigste, die treibende Kraft vor allen anderen, denen man auch gerecht werden muss, der Mut ist. Allen voran der Mut über den man nicht spricht – den Träumen seiner Jugend treu zu bleiben. Die Ausübung dieser Tugend ist vielleicht sogar

„Die Ehre des Lebens“

Helie Denoix de Saint-Marc

 

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